Hannover Ortsschild Hannover Ortsschild

Das Land Niedersachsen wurde 1946 gegründet. Seitdem ist Hannover seine Hauptstadt. Grund genug, einmal zu fragen, worin sich Rolle und Bedeutung der Landeshauptstadt zeigen. Und es gilt zurück­zublicken auf 75 Jahre voller Ereignisse und Geschichten, die sich mit dieser besonderen Funktion verbinden.

 

Viele Landesinstitutionen und -ministerien werden sichtbar: Einige gibt es schon seit 1946, andere nehmen inzwischen neue Aufgaben wahr; wieder andere sind ganz neu hinzugekommen. Mit Statements ausgewählter (politischer) Persönlichkeiten aus den Ministerien und Einrichtungen des Landes geben wir den Institutionen ein Gesicht.

Die Details wurden im Sommer 2020 gemeinsam mit Studierenden des Historischen Seminars der Leibniz Universität recherchiert, zahlreiche Personen interviewt und ihre Geschichten dokumentiert. Persönliche Erinnerungsstücke und aussagekräftige Exponate aus der Sammlung des Historischen Museums ergänzen das (Geschichts-) Bild.

Mehr noch: Jedem einzelnen der vergangenen 75 Jahre ist ein Ereignis zugeordnet, das die Verbindung des Landes Niedersachsen mit seiner Landeshauptstadt zeigt – reich mit Aufnahmen aus dem Bildarchiv des Historischen Museums illustriert, ergänzt durch aktuelle Fotografien und zeitgenössische Pressestimmen.

Nein, kein Gebäude des Landes – und doch untrennbar mit Niedersachsen verbunden: Hier begann im November 1946 der demo­kratische Neubeginn mit dem Zusammentreten eines 86köpfigen Landtags im Hodlersaal. Denn in der damals total kriegszerstörten, jungen Landeshauptstadt stand kaum ein anderes repräsentatives Gebäude zur Verfügung.

Ein Stilmix aus Neorenaissance- und Jugenstil-Elementen kennzeichnet das imposante Rathaus, das 1891 – 1913 in die noch unberührte Leinemasch gebaut wurde und oft fälschlich für ein Schloss gehalten wird. Der weltweit einmalige Bogenaufzug führt in die 100 m hoch aufragende Kuppel, die weithin zu sehen ist und Ministerpräsident Stephan Weil regelmäßig als Hinter­grund für seine bundesweit ausgestrahlten TV-Interviews dient – erhabenes Wahr- oder Erkennungszeichen der niedersächsischen Landeshauptstadt oder stolze Hommage an seine frühere Wirkungsstätte?

Oberbürgermeister

Wilhelm Weber (SPD) 1946 – 1956

August Holweg (SPD) 1956 – 1972

Herbert Schmalstieg (SPD) 1972 – 2006

Stephan Weil (SPD) 2006 – 2013

Stefan Schostok (SPD) 2013 – 2019

Belit Onay (Bündnis 90 / Grüne) seit 2019

Vor 75 Jahren wurde Hannover zur Landeshauptstadt des Landes Niedersachsen ernannt, damit erlangte unsere Stadt eine besondere Rolle und Funktion. In der Ausstellung haben wir Ihnen zahlreiche Merkmale einer Landeshauptstadt vorgestellt – aber was meinen Sie dazu?

1946

Im Neuen Rathaus – einem der wenigen unzerstörten, repräsentativen Gebäude Hannovers – wird auf Anordnung der britischen Militärregierung das Land Niedersachsen gegründet.

1947

Im Jahr der ersten deutschen Exportmesse wird erstmals eine niedersächsische Landesregierung vereidigt.

1948

Im Beethovensaal der Stadthalle nimmt der „Sender Hannover“ mit einem Konzert des Niedersächsischen Symphonieorchesters den regelmäßigen Sendebetrieb auf.

Seit 1962 hält unser Landes­parlament seine Sitzungen im Leineschloss ab – bis dahin tagte der Landtag in der Stadt­halle. Das frühere Stadtschloss der Welfen wurde 1943 durch Luftangriffe zerstört und nach Plänen von Dieter Oesterlen als funktionales Landtagsgebäude in den alten Formen wiedererrichtet. Auffallend sind der imposante klassizistische Portikus und der bewusst im Kontrast dazu geschaffene moderne Plenarsaal – 2017 neu und lichtdurchflutet gestaltet. Zur Leineseite hin und mit Blick auf die Waterloosäule hat die Landtagspräsidentin ihr Dienstzimmer.

Außer dem Plenum tagen hier, im gegenüberliegenden Gebäude und im Forum gegenüber der Marktkirche die Landtagsfraktionen und Ausschüsse. Es heißt, auch einige nahe gelegene Gaststätten – so die traditionsreiche Klickmühle – würden den Abgeordneten regelmäßig als Debattierräume dienen …

Landtagspräsident*innen

Karl Olfers (SPD) 1946 – 1955

Werner Hofmeister (DP/CDU) 1955 – 1957

Paul Oskar Schuster (DP/CDU) 1957 – 1959

Karl Olfers (SPD) 1959 – 1963

Richard Lehners (SPD) 1963 – 1967

Wilhelm Baumgarten (SPD) 1967 – 1974

Heinz Müller (CDU) 1974 – 1982

Bruno Brandes (CDU) 1982 – 1985

Edzard Blanke (CDU) 1985 – 1990

Horst Milde (SPD) 1990 – 1998

Rolf Wernstedt (SPD) 1998 – 2003

Jürgen Gansäuer (CDU) 2003 – 2008

Hermann Dinkla (CDU) 2008 – 2013

Bernd Busemann (CDU) 2013 – 2017

Gabriele Andretta (SPD) seit 2017

1949

Mit SPD-Mehrheit beschließt Hannovers Rat die Übergabe der Leineschloss-Ruine an das Land als Ort für den Niedersächsischen Landtag.

1950

Das „Niedersächsische Heimatmuseum der Hauptstadt Hannover“ entsteht aus dem Niedersächsischen Volkstumsmuseum – heute: Historisches Museum am Hohen Ufer.

1951

Der Niedersächsische Landtag kommt von 1946 bis 1962 im „weißen Saal“ der Stadthalle zusammen und verabschiedet dort eine erste, vorläufige Landesverfassung.

Etwas im Hintergrund gelegen und dennoch repräsentativer Dienstsitz des niedersächsischen „Landesvaters“: Das neoklassizistische Gebäude – in den 1930er Jahren als Firmenzentrale eines erfolgreichen Kaufmanns erbaut – dient seit 1968 als Staatskanzlei.

Sie koordiniert die Arbeit der Ministerien, die unter ihrer Führung die Regierungsvorhaben planen und durchführen. Außerdem hält die Behörde Kontakt zu den anderen Bundesländern und zum Bund, bereitet die parlamentarische Arbeit in Berlin vor und vertritt niedersächsische Interessen bei der EU.

Schließlich konzentrieren sich hier die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit der Landesregierung, die internationale Zusammenarbeit Niedersachsens sowie protokollarische und konsularische Angelegenheiten.

Ministerpräsidenten

Hinrich Wilhelm Kopf (SPD) 1946 – 1955, 1959 – 1961

Heinrich Hellwege (DP) 1955 – 1959

Georg Diederichs (SPD) 1961 – 1970

Alfred Kubel (SPD) 1970 – 1976

Ernst Albrecht (CDU) 1976 – 1990

Gerhard Schröder (SPD) 1990 – 1998

Gerhard Glogowski (SPD) 1998 – 1999

Sigmar Gabriel (SPD) 1999 – 2003

Christian Wulff (CDU) 2003 – 2010

David McAllister (CDU) 2010 – 2013

Stephan Weil (SPD) seit 2013

1952

Der Landtag erlässt das Gesetz über Landes­wappen, -flagge und -siegel: Zentrales Symbol ist das springende weiße Ross im roten Feld auf den Bundesfarben Schwarz-Rot-Gold.

1953

Das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (heute …und Verbraucherschutz) wird fertiggestellt.

1954

Eröffnung des Niedersachsenstadions, seinerzeit die größte Sportanlage des Landes

„Wir haben – insgesamt – in Hannover eine sehr solidarische Stadtgesellschaft.“

Belit Onay 2013 – 2019: Landtagsabgeordneter seit 2019: Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover

1955

Erster Staatskirchenvertrag nach dem Kriegsende, in dem die Rechte der fünf evangelischen Kirchen Niedersachsens – insbesondere der schulische Religionsunterricht – garantiert werden.

1956

Beginn der erfolgreichen Serienproduktion des VW-Bulli in Hannover-Stöcken: 1949 hatte die britische Militärregierung das Wolfsburger Volkswagenwerk in die Aufsicht des Landes Niedersachsen übergeben.

1957

In Vorbereitung der Umbaumaßnahmen Überführung der Särge aus der Fürstengruft in das Mausoleum im Berggarten (Georg I., Kurfürst Ernst August, Kurfürstin Sophie)

Das 1946 gegründete „MI“ ist das Sicherheits- und Sportministerium Niedersachsens, das außerdem viele Angelegenheiten der Städte, Kreise und Gemeinden im Blick hat. Es residiert in der Lavesallee in einem typischen Funktionsgebäude der 1950er Jahre. Stadtbaurat Hillebrecht positionierte das Gebäude am alten welfischen Exerzierplatz, „entmilitarisierte“ und verwandelte den Ort in eine moderne, lebendige Verkehrsader.  
Dem Innenministerium unterstellt ist die Polizei mit über 18.000 Beamt*innen, u.a. auch die Reiterstaffel mit Standort am Welfenplatz. Wichtige Aufgaben des MI sind zudem der Verfassungsschutz, die Aufnahme von geflüchteten Menschen, die digitale Infrastruktur des Landes und der Sport.

 

Minister

Dr. Dr. Günther Gereke (CDU) 1946 – 1946

Hinrich Wilhelm Kopf (SPD) 1947 – 1948

Richard Borowski (SPD) 1948 – 1954

August Wegmann (CDU) 1955 – 1956

Hinrich Wilhelm Kopf (SPD) 1957 – 1959

Otto Bennemann (SPD) 1959 – 1967

Richard Lehners (SPD) 1967 – 1974

Rötger Groß (FDP) 1974 – 1976

Gustav Bosselmann (CDU) 1976 – 1977

Rötger Groß (FDP) 1977 – 1978

Egbert Möcklinghoff (CDU) 1978 – 1986

Wilfried Hasselmann (CDU) 1986 – 1988

Walter Remmers (CDU) 1988

Josef Stock (CDU) 1988 – 1990

Gerhard Glogowski (SPD) 1990 – 1998

Heiner Bartling (SPD) 1998 – 2003

Uwe Schünemann (CDU) 2003 – 2013

Boris Pistorius (SPD) seit 2013

 

1946
Ministerium für Inneres

2008
Ministerium für Inneres, Sport und Integration

2010
Ministerium für Inneres und Sport

1958

Einrichtung des beliebten Großaquariums im Niedersächsischen Landesmuseum.

1959

Die hannoversche Regierungspräsidentin Theanolte Bähnisch wird Staatssekretärin und Gesandte des Landes Niedersachsen beim Bund in Bonn.

1960

Das Niedersächsische Landesverwaltungsamt in der Auestraße (Linden) wird fertiggestellt.

Das „MF“ sitzt im stilvollen Neorenaissance-Altbau am Schiffgraben – 1880 errichtet als Ständehaus für die preußische Provinz Hannover. Beim Wiederaufbau nach gravierenden Kriegsschäden wurde die Fassade rekonstruiert, die Raumstruktur aber verändert.

Aufgabe des Finanzministeriums ist es, jedes Jahr den Landeshaushalt und die mittelfristige Finanzplanung aufzustellen: Mit dem Haushaltsplan beschließt der Landtag über die Aus- und Aufgaben der Landesregierung. Dem MF sind das Staatliche Baumanagement, die Steuerverwaltung sowie das Landesamt für Bezüge und Versorgung zugeordnet. Außerdem führt es die Aufsicht über das Geld- und Kreditgeschäft, die Spielbanken sowie über die Liegenschaften des Landes und die 68 Finanzämter mit ihren ca. 14.000 Mitarbeiter*innen. Und es verwaltet die Landesbeteiligungen z.B. bei Volkswagen, der NordLB und der Messe AG.

Minister*innen

Georg Strickrodt (CDU) 1946 – 1950

Alfred Kubel (SPD) 1950 – 1955

Helmuth Andreas Koch (CDU) 1955 – 1957

August Wegmann (CDU) 1957 – 1959

Hermann Ahrens (BHE, GDP) 1959 – 1963

Johann Eilers (FDP) 1963 – 1965

Alfred Kubel (SDP) 1965 – 1970

Siegfried Heinke (SDP) 1970 – 1974

Helmut Kasimier (SPD) 1974 – 1976

Walther Leisler Kiep (CDU) 1976 – 1980

Burkhard Ritz (CDU) 1980 – 1986

Birgit Breuel (CDU) 1986 – 1990

Hinrich Swieter (SDP) 1990 – 1996

Willi Waike (SPD) 1996 – 1998

Heinrich Aller (SPD) 1998 – 2003

Hartmut Möllring (CDU) 2003 – 2013

Peter-Jürgen Schneider (SPD) 2013 – 2017

Reinhold Hilbers (CDU) seit 2017

1961

Gründung der Medizinischen Hochschule Hannover – mit Department-Struktur nach US-amerikanischen Vorbild.

1962

Aus der traditionsreichen Landesmusikschule und der Hannoverschen Schauspielschule wird die Staatliche Hochschule für Musik und
Theater
.

1963

Zur Schaffung eines modernen Regierungsviertels am Landtag wird die Flusswasserkunst abgebrochen.

Vor 75 Jahren wurde Hannover zur Landeshauptstadt des Landes Niedersachsen ernannt, damit erlangte unsere Stadt eine besondere Rolle und Funktion. In der Ausstellung haben wir Ihnen zahlreiche Merkmale einer Landeshauptstadt vorgestellt – aber was meinen Sie dazu?

1964

Fertigstellung der Technischen Informations­bibliothek neben der Universität im Welfenschloss.

1965

Königin Elizabeth II und Prinz Philip besuchen die Niedersächsische Landesregierung und tragen sich ins goldene Buch der Stadt Hannover ein.

1966

Eröffnung des Historischen Museums am Hohen Ufer mit einer großen landesgeschichtlichen Abteilung.

Das 1953/54 von Otto Hodler errichtete Sozialministerium steht an der Stelle des „Alten Palais“, seit 1837 Wohnsitz von König Ernst August und 1943 durch Brandbomben zerstört. Haupt­gebäude und Seitenflügel rahmen einen Vorplatz, der die baugeschichtlich interessante Fassade des gegenüberliegenden Land­tages zur Wirkung bringt. 2015 erhielt der Platz den Namen der in Hannover-Linden geborenen Philosophin Hannah Arendt.

Als oberste Landesbehörde gestaltet das MS die nieder­sächsische Sozialpolitik, organisiert die Sozialleistungen des Landes und ist Aufsichtsbehörde für die landesunmittelbaren Sozialversicherungsträger. In den Bereichen Pflegeversicherung sowie Kinder- und Jugend­politik fördert das Ministerium zahlreiche Projekte sowie Programme familienpolitischer und generationsübergreifender Art.

Minister*innen

Hans-Christoph Seebohm (DP) 1946 – 1948

Alfred Kubel (SPD) 1948 – 1950

Heinrich Albertz (SPD) 1950 – 1955

Heinz Rudolph (CDU) 1955 – 1957

Georg Diederichs (SPD) 1957 – 1961

Kurt Partzsch (SPD) 1961 – 1974

Helmut Greulich (SPD) 1974 – 1976

Hermann Schnipkoweit (CDU) 1976 – 1990

Walter Hiller (SPD) 1990 – 1996

Wolf Weber (SPD) 1996 – 1998

Heidrun Merk (SPD) 1998 – 2000

Gitta Trauernicht (SPD) 2000 – 2003

Ursula von der Leyen (CDU) 2003 – 2005

Mechthild Ross-Luttmann (CDU) 2005 – 2010  

Aygül Özkan (CDU) 2010 – 2013   

Cornelia Rundt (SPD) 2013 – 2017

Carola Reimann (SPD) seit 2017

 

1946/1947
Ministerium für Arbeit, Aufbau und Gesundheit

1998
Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales

2003
Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit

2013
Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration

2017
Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung

 

1967

Das von Walter Bruch in seinem „Pantoffellabor“ entwickelte PAL-Farbfernsehsystem geht an den Start.

1968

Staatskanzlei siedelt von der Hohenzollern­straße 46 in die Planckstraße 2 in das 1935 errichtete Gebäude der Prakla-Seismos über.

1969

Im Niedersachsenstadion werden Leichtathletik-Mehrkampfmeisterschaften durchgeführt. Deutsche Meisterin im Fünfkampf wird Karin Mack aus München.

1970

In der Folge der „Rote-Punkt-Aktion“ (1969) übernimmt der Großraumverband Hannover (GVH) die Verkehrsbetriebe der Landeshauptstadt (ÜSTRA) mit finanzieller Unterstützung des Landes Niedersachsen.

1971

Eines der größten deutschen Montanunternehmen mit Sitz in Hannover ändert seinen Namen in Preussag (heute TUI). In die Unternehmenszentrale zieht 1989 das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (heute:  …und Kultur) ein.

1972

Nach einem Ausbruch von Menschen-Pocken wird in der Hautklinik Linden eine Quarantänestation eingerichtet und an der Tierärztlichen Hochschule der Aufbau einer Virus-Isolierabteilung begonnen.

1973

Übergang der Niedersächsischen Hochschule für Musik und Theater in die Trägerschaft des Landes Niedersachsen.

Nach seiner Gründung am 23.11.1946 bezog das Justizministerium Räume im Gebäude der Bezirksregierung (zuvor preußische Provinzialregierung) in der Straße „Am Archiv“. Ab Frühjahr 1948 wurden mehrere Standorte im Stadtteil List genutzt, bevor im September 1964 der Dienstbetrieb im eigens für das „MJ“ errichteten Gebäude Am Waterlooplatz 1 aufgenommen werden konnte. Die Pläne stammten von Paul Wolters und Gerd Fesel. Bis auf eine Abteilung, die im „Torhaus“ am Aegidientorplatz untergebracht ist, befinden sich inzwischen alle Referate am Waterlooplatz unter einem Dach.

Das MJ ist als oberste Landesbehörde zuständig für die Gerichte und Staatsanwaltschaften des Landes sowie für den Justizvollzug. Außerdem wirkt das Ministerium an Gesetzesvorhaben auf Landes- und auch auf Bundesebene mit.

Minister*innen

Wilhelm Ellinghaus (SPD) 1946 – 1947

Werner Hofmeister (CDU) 1947 – 1950

Otto Krapp (Zentrum) 1950 – 1953

Hinrich Wilhelm Kopf (SPD) 1953 – 1955

Richard Langeheine (DP) 1955 – 1956

Arvid von Nottbeck (FDP) 1956 – 1957

Werner Hofmeister (CDU) 1957 − 1959

Arvid von Nottbeck (FDP) 1959 − 1965

Gustav Bosselmann (CDU) 1965 − 1970

Hans Schäfer (SPD) 1970 – 1976

Ernst Albrecht (CDU) 1976

Hans Puvogel (CDU) 1976 – 1978

Ernst Albrecht (CDU) 1978

Hans-Dieter Schwind (CDU) 1978 – 1982

Walter Remmers (CDU) 1982 – 1990

Heidrun Merk (SPD) 1990 – 1998

Wolf Weber (SPD) 1998 – 2000

Christian Pfeiffer (SPD) 2000 – 2003

Elisabeth Heister-Neumann (CDU) 2003 – 2008

Bernd Busemann (CDU) 2008 – 2013

Antje Niewisch-Lennartz (Grüne) 2013 – 2017

Barbara Havliza (CDU) seit 2017

1974

Als erste deutsche Stadt stellt Hannover – nach schwedischem Vorbild – Sammelbehälter für Altglas auf.

1975

Zehn Jahre nach dem ersten „Rammschlag“ wird die erste Linie der Stadtbahn eröffnet: vom Hauptbahnhof über Kröpcke, Markthalle und Waterloo zur Rampe in der Gustav-Bratke-Allee.

1976

Fertigstellung des Bundesleistungszentrums Hannover (heute Olympiastützpunkt Niedersachsen) – gefördert durch Bund, Land und Volkswagen AG.

Vor 75 Jahren wurde Hannover zur Landeshauptstadt des Landes Niedersachsen ernannt, damit erlangte unsere Stadt eine besondere Rolle und Funktion. In der Ausstellung haben wir Ihnen zahlreiche Merkmale einer Landeshauptstadt vorgestellt – aber was meinen Sie dazu?

1977

Im Niedersächsischen Landesmuseum werden Säure-Attentate auf wertvolle Gemälde von Lukas Cranach verübt: Schaden nehmen u.a. das Martin-Luther-Porträt und das Bildnis der Katharina von Bora (Eigentum der Landeshauptstadt Hannover).

1978

Mit Inkrafttreten des Niedersächsischen Hochschulgesetzes erhält die vormalige TU Hannover den Rang einer Universität, die frühere Pädagogische Hochschule wird integriert.

1979

Nachdem Ministerpräsident Albrecht 1977 Gorleben als Standort eines Nuklearen Entsorgungs- und Wiederaufbereitungszentrums benannt hatte, entlädt sich der Zorn gegen diese Entscheidung in einer machtvollen Trecker-Demo mit 100.000 Beteiligten in Hannover. www.gorleben.hm-hannover.de

Das Ministerium nutzt zweck­mäßige Diensträume in einem modernen Wohn- und Geschäftshaus in Hannovers Innenstadt.

Gegründet 1948 als Ministerium für Flüchtlingsangelegenheiten, später für Vertriebene … und Kriegssachgeschädigte, wurden diese Geschäftsbereiche 1970 aufgegeben und seitdem die Bundes- und Europaangelegen­heiten betreut.

Mit Auflösung des Ministeriums 1994 übernahmen Staatskanzlei und Innenministerium – zeitweilig das Justizministerium – diese Ressorts. Nachdem 2013 die Regionale Landesentwicklung hinzukam, erfolgte 2017 die Neugründung des Ministeriums. Hier ressortiert auch die Vertretung Niedersachsens beim Bund, die im Berliner Regierungsviertel ein Gebäude mit Schleswig-Holstein gemeinsam nutzt.

Minister*innen

Curt Miehe (SPD) 1964 – 1965

Maria Meyer-Sevenich (SPD/CDU) 1965 – 1967

Herbert Hellmann (SPD) 1967 – 1976

Wilfried Hasselmann (CDU) 1976 – 1986

Heinrich Jürgens (FDP) 1986 – 1990

Jürgen Trittin (Grüne) 1990 – 1994

Heidrun Merk (SPD) 1996 – 1998

Wolf Weber (SPD) 1998 – 1999

Wolfgang Senff (SPD) 1999 – 2003

Birgit Honé (SPD) seit 2017

1980

Nach einer öffentlichen Vereidigung von 1.250 Bundeswehr-Rekruten im Niedersachsenstadion kommt es zu gewalttätigen Protestaktionen in der Kornstraße (Hannover-Linden).

1981

Stadt und Land übernehmen gemeinsam Verantwortung für die Hanomag AG und kaufen Grundstücke im Wert von 150 Mio. DM an.

1982

Wirtschaftsministerin Birgit Breuel wird als erste Frau Vorstandsvorsitzende der Messe AG.

Das Ministerium hat seit seiner Gründung am 09.07.1986 seinen Sitz im traditionsreichen Regierungsgebäude Archivstraße 2. Hofarchitekt Hermann Hunaeus errichtete das Gebäude von 1837 bis 1879 in mehreren Abschnitten in den Formen des sog. Rund­bogenstils. Ursprünglich für die Regierung des Königreichs Hannover vorgesehen, diente es nach 1866 der preußischen Provinzialregierung und nach 1946 der hannoverschen Bezirksregierung – einer von acht niedersächsischen Mittelbehörden, die 2004 abgeschafft wurden. Zwei Jahre lang war hier auch das Justizministerium untergebracht.

Die Schwerpunkte des Umweltministeriums liegen im Natur- und Gewässerschutz, beim Klima- und Immissions­schutz sowie in der Abfall- und Energiepolitik. 2017 kam der Bereich Städtebau und Wohnen mit seinen sozial- und umweltpolitischen Aspekten hinzu.

Minister*innen

Werner Remmers (CDU) 1986 – 1990  

Monika Griefahn (SPD) 1990 – 1998   

Wolfgang Jüttner (SPD) 1998 – 2003

Hans-Heinrich Sander (FPD) 2003 – 2012

Stefan Birkner (FPD) 2012 – 2013

Stefan Wenzel (Grüne) 2013 – 2017

Olaf Lies (SPD) seit 2017

 

1986
Ministerium für Umwelt

2008
Ministerium für Umwelt und Klimaschutz

2012
Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz

2017
Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz

1983

An der Medizinischen Hochschule Hannover wird die erste Herzverpflanzung durchgeführt.

1984

Das Landesrundfunkgesetz wertet das Funkhaus Hannover zum Landesfunkhaus Niedersachsen auf. Zugleich werden jetzt auch private Rundfunksender zugelassen.

1985

Der Erweiterungsbau für Staatsanwaltschaft und Landgericht Hannover sowie das neue Amtsgerichtsgebäude im Volgersweg werden in Betrieb genommen.

Kultusministerium

Das 1946 gegründete Schulministerium war zunächst in einem ehemaligen Privathaus in der Hohenzollernstraße untergebracht. Nach Stationen am Schiffgraben und im Warmbüchenviertel hat das stark gewachsene „MK“ seit 2019 seinen Standort an der Hans-Böckler-Allee.

Als oberste Schulbehörde Niedersachsens, plant und gestaltet das Ministerium vor allem die Entwicklung des Schulwesens, erlässt Rahmenrichtlinien für Inhalte und Methoden und stellt die Ausstattung der Schulen mit Lehrkräften sicher. Es ist auch zuständig für Kindertageseinrichtungen, die nicht schulische Berufsbildung, die Lehrer*innenausbildung, Angelegenheiten der Religionsgemeinschaften und für die Gedenkstättenarbeit.

1986

Ministerpräsident Albrecht und Oberbürgermeister Schmalstieg unterzeichnen den Kultur-Staatsvertrag („Stadt-Land-Kulturabkommen“), der u.a. die gemeinsame Verantwortung für das Sprengel Museum vorsieht.

1987

In der Justizvollzugsanstalt Schulenburger Landstraße wird eine Bildungsstätte eingerichtet.

1988

Ministerpräsident Ernst Albrecht eröffnet den ersten interreligiösen und interkulturellen Kongress „Geist und Natur“ – u.a. mit Karl-Friedrich von Weizsäcker und
Sir Karl Popper.

„Als Landeshauptstadt ... hat Hannover ... eine ungeheuer hohe Lebensqualität.“

Stephan Weil 2006 – 2013: Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover seit 2013: Niedersächsischer Ministerpräsident

1989

8.000 niedersächsische Polizist*innen demonstrieren in Hannover gegen ihre mangelhaften Arbeits­bedingungen. Der Protestzug führt vom Niedersachsenstadion am Innenministerium vorbei zum Opernplatz.

1990

Mit dem Start von „Antenne Niedersachsen“ geht nach ffn das zweite Privatradio auf Sendung.

1991

Als erste Frau wird Lea Rosh (SPD) Direktorin des Landesfunkhauses Niedersachsen. Auf ihre Initiative geht die Errichtung des Mahnmals für die ermordeten Juden
Hannovers auf dem Opernplatz zurück.

Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Das bereits 1946 gegründete Landwirtschaftsministerium hat seinen Sitz seit 1953 im eigens errichteten Neubau am Leibnizufer/Ecke Calenberger Straße im Stil der schlichten, zweckmäßigen Nachkriegsmoderne. Zum Bild der Landeshauptstadt gehören häufige Trecker-Demonstrationen engagierter Landwirt*innen vor dem „ML“.

Als oberste Landesbehörde entwirft das Ministerium die Ackerbau- und Grünlandstrategie, überwacht Tierhaltung, Fleisch- und Milchwirtschaft sowie die Fischerei. Programme zur Entwicklung des ländlichen Raumes werden hier ebenso organisiert wie die Aufsicht über die Forst- und Holzwirtschaft. Zu den zahlreichen Aspekten nachhaltiger Agrarpolitik gehören der ökologische Garten- und Landbau sowie die Förderung nachwachsender Rohstoffe. Neben der Kontrolle über Lebens- und Tierarzneimittel widmet sich das Ministerium seit 2003 verstärkt auch dem Verbraucherschutz.

1992

Das neue Schauspielhaus an der Prinzenstraße wird eröffnet. Die Staatstheater gehen in die Trägerschaft des Landes Niedersachsen über.

1993

Die Landesregierung beschließt die Gründung der „Niedersächsischen Lottostiftung“, die 1995 ihre Arbeit aufnimmt. Schwerpunkt der Arbeit der Stiftung – mit Sitz in Hannover – soll die Förderung von kulturellen Initiativen und Projekten zum Umweltschutz sein.

1994

Am Steintorplatz findet unter dem Motto „Tummelplatz der Lüste“ das erste schwul-lesbische Straßenfest in Niedersachsen statt.

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung

Das „MW“ ist in einem besonders repräsentativen Bauensemble untergebracht: Der 1956 von Architekt Paul Wolters errichtete moderne Bürotrakt ist geschickt mit dem klassizistischen Wangenheim-Palais am Friedrichswall verbunden. Kein Geringerer als der hannoversche König wohnte bis 1862 in diesem von Hofbaumeister G.L.F. Laves entworfenen Stadtschloss. Danach diente es der Stadt bis 1913 als Rathaus und bis zur Zerstörung 1943 als Verwaltungsgebäude.

Aufgabe des Wirtschaftsministeriums ist es, die Rahmenbedingungen für die Entwicklung aller Wirtschaftszweige Niedersachsens, den Arbeitsmarkt und die Verkehrsinfrastruktur möglichst optimal zu gestalten sowie auch die zügige Digitalisierung des Landes zu fördern.

1995

Die erste S-Bahn-Verbindung wird in Betrieb genommen. 1990 war der Ausbau zwischen dem Land, dem Kommunalverband Großraum Hannover und der Deutschen Bundesbahn vereinbart worden.

1996

Die Architektenkammer Niedersachsen erwirbt das Laves-Haus am Friedrichswall und lässt es funktions- und denkmalgerecht umbauen.

1997

Auf dem Gelände des ehemaligen „Zigeunerlagers Altwarmbüchener Moor“ weiht der Nieder­sächsische Verband deutscher Sinti ein Mahnmal zur Erinnerung an die deportierten Sinti ein.

1998

Als „Niedersachsen-Wahrzeichen“ wird die große Skulpturengruppe „Göttinger Sieben“ von Floriano Bordini am Landtag enthüllt.

1999

Margot Käßmann wird als erste Frau zur Bischöfin der ev.-luth. Landeskirche Hannovers gewählt.

2000

Gründung des Polizeimuseums Niedersachsen, das im Folgejahr an der Göttinger Chaussee eröffnet wird. 2011 Verlegung der Polizeigeschichtlichen Sammlung Niedersachsen nach Nienburg/Weser.

Niedersächsisches Landesarchiv

Das imposante Archivgebäude war das erste seiner Art in Deutschland und wurde 1725 von Remy de la Fosse errichtet – passend zur Schaffung staatlicher Strukturen im welfischen Kurfürstentum.

Der Bombenangriff 1943 und das Jahrhunderthochwasser von 1946 brachten starke Schäden und große Verluste an Archivgut. 1972 konnten das Erweiterungsgebäude in Pattensen in Dienst gestellt und nach Auszug der Landesbibliothek das gesamte Gebäude für das „Hauptstaatsarchiv“ genutzt werden.

Seit der Neuordnung von 2005 hat das auf sieben Standorte im Land verteilte „Niedersächsische Landesarchiv“ hier seine Zentrale und ist zugleich Sitz der Präsidentin.

Vor dem Haus steht das Denkmal für den bei Waterloo aktiven General Graf Carl August von Alten – heute Mahnmal für das geeinte und friedliche Europa.

2001

Zusammenschluss von 20 Städten (u.a. Hannover) zur Region Hannover.

2002

Umbenennung des „Niedersachsenstadions“ in AWD-Arena.

2003

Gründung der Hospiz-Stiftung Niedersachsen, eine Initiative der Kirchen im Land mit Sitz in Hannover.

Ministerium für Wissenschaft und Kultur

Erst 1974 gegründet, bezog das „MWK“ 1989 das zuvor von Gerhard Graubner für die Preussag (heute: TUI) errichtete Gebäude am Leibnizufer.

Zu seinen Aufgaben gehören Aufsicht, Förderung und Entwicklung von Lehre und Forschung in den Universitäten und (Fach-)Hochschulen des Landes sowie die Sorge um studentische Angelegenheiten. Daneben gilt seine Arbeit der Förderung von Kunst, Literatur, Theatern, Musik und Soziokultur, der Kulturellen (Jugend-) Bildung, Heimatpflege, der regionalen Kultur und Denkmalpflege. Enge Verbindung besteht zur Klosterkammer Hannover, zu den Landesmuseen in Braunschweig, Oldenburg, Bückeburg und Hannover, dem Museum Friedland und zur Landeszentrale für politische Bildung.

2004

Die NBank – Investitions- und Förderbank des Landes Niedersachsen – nimmt das operative Geschäft auf.

2005

Vereinigung der sieben Staatsarchive zum Niedersächsischen Landesarchiv als eine für das gesamte Gebiet von Niedersachsen zuständige Landesoberbehörde mit Sitz in Hannover

2006

Umbenennung der Universität Hannover in Gottfried Wilhelm Leibniz Universität.

Vor 75 Jahren wurde Hannover zur Landeshauptstadt des Landes Niedersachsen ernannt, damit erlangte unsere Stadt eine besondere Rolle und Funktion. In der Ausstellung haben wir Ihnen zahlreiche Merkmale einer Landeshauptstadt vorgestellt – aber was meinen Sie dazu?

2007

Errichtung der Hochschule für Verwaltung in Niedersachsen mit Standort Hannover (Fusion der kommunalen Studieninstitute in Braunschweig, Hannover und Oldenburg).

2008

Niedersächsisches Hochschuloptimierungskonzept (HOK) bringt grundlegende Veränderungen in der niedersächsischen Hochschullandschaft und sieht u.a. die Konzentration der Rechtsmedizin in Hannover vor.

2009

„Der Notfallverbund Kulturgutschutz“ wird gegründet. Hier wirken städtische, regionale und Landeseinrichtungen - Archive, Bibliotheken und Museen - zusammen.

Niedersächsische Staatstheater

Zu den Niedersächsischen Staatstheatern Hannover gehören neben der Staatsoper, dem Staatsballett und dem Niedersächsischen Staatsorchester die Sprechtheater in der Landeshauptstadt: Bis zur 1992 erfolgten Eröffnung des großen Schauspielhauses mit dem Theatermuseum am Schiffgraben – angrenzend an die traditionsreiche Bühne „Cumberlandsche Galerie“ und das städtische Künstlerhaus – gingen v.a. von der Ballhofbühne in der Altstadt wichtige Impulse für die Entwicklung des deutschen Theaterlebens aus.

Städtebauliches Symbol und Kultur-Wahrzeichen bleibt das spätklassizistische Opernhaus, mit dem Hofbaumeister G.L.F. Laves 1852 das Königliche Theater im Leineschloss ablöste, in dem seit 1689 Opernaufführungen stattfanden.

2010

Umbenennung der „Fachhochschule Hannover“ in „Hochschule Hannover“. Sie ist mit fünf Stand­orten in Hannover (Ahlem, Bismarckstraße, Expo Plaza, Linden und Kleefeld) die zweitgrößte staatliche Hochschule in der Landeshauptstadt.

2011

Das Niedersächsische Gleichberechtigungsgesetz (NGG) tritt in Kraft. Es will für Frauen und Männer in der öffentlichen Verwaltung die Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienarbeit fördern und erleichtern sowie Frauen und Männern eine gleiche Stellung in der öffentlichen Verwaltung verschaffen.

2012

Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau des Sprengel Museums – ein Projekt von Stadt und Land.

Niedersächsische Landesbibliothek

Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek

1676 holte Herzog Johann Friedrich den 30jährigen Leipziger Gelehrten G.W. Leibniz als Bibliothekar nach Hannover.

Leibniz wirkte hier bis zu seinem Tod und hinterließ der Bibliothek einen umfangreichen Bestand an Schriftgut, darunter seine ca. 15.000 Briefe, über die er mit etwa 11.000 Korrespondent*innen in Verbindung stand.

Ab 1719 war die Bibliothek im Staatsarchiv untergebracht, bevor sie 1976 als Niedersächsische Landesbibliothek in das neue, markante Gebäude in der Waterloostraße umzog. 2007 wurde der Leibniz-Briefwechsel in das UNESCO-Weltdokumentenerbe aufgenommen, die Bibliothek umfangreich modernisiert sowie mit moderner Klimatechnik und qualifizierten Ausstellungsräumen ausgestattet.

2013

Stephan Weil wird als Oberbürgermeister der Landeshauptstadt zum Ministerpräsidenten Niedersachsens gewählt.

2014

Erstmals findet im Maschpark das „Klassik Open Air“ statt, an dem die NDR Radiophilharmonie mitwirkt.

2015

Das Niedersächsische Finanzgericht, das Verwaltungs- und Sozialgericht sowie das Landes­arbeitsgericht beziehen das neue Fachgerichtszentrum in der Leonhardtstraße.

2016

Nach grundlegenden Baumaßnahmen erhält die Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek u.a. Ausstellungsräume für den Nachlass des Universalgelehrten.

2017

Abschluss umfangreicher Umgestaltung des Niedersächsischen Landtages: Der Plenarsaal ist jetzt lichtdurchflutet und seine Gestaltung symbolisiert politische Transparenz.

2018

Die Medizinische Hochschule Hannover erhält ein neues Transplantationszentrum.

Gottfried Wilhelm Leibniz Universität

Ursprünglich als königliche Sommerresidenz gedacht, war das Welfenschloss – heute Uni-Hauptgebäude – zunächst funktionslos, bis 1879 die Technische Hochschule ihren Lehrbetrieb aufnahm. Nach 1945 wurde dem wachsenden Raumbedarf der einzelnen Fachbereiche mit zusätzlichen Gebäuden Rechnung getragen und 1956 entstand mit der Überdachung des Innenhofes ein lichter, multifunktionaler Raum. Wichtige Einrichtungen – Hörsäle und das Audimax, Präsidium und Senat sowie ein Info-Pavillon zu Hannovers Universalgelehrten Leibniz – sind nach wie vor im Hauptgebäude untergebracht. Die von Albert Wolff geschaffene große Pferdeplastik auf dem Vorplatz entspricht dem niedersächsischen Wappen, dem Sachsenross.

2019

Der Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, Belit Onay, wird erster hannoverscher Oberbürgermeister mit Migrationshintergrund. 2011 – 2014 war er bereits Ratsherr der Stadt.

2020

Wegen dringender Sanierung der historischen Stallungen am Welfenplatz zieht die Reiterstaffel der Polizeidirektion Hannover temporär nach Celle um.

2021

Ein vom Künstler Markus Lüpertz entworfenes und von Gerhard Schröder gestiftetes Glasfenster soll in die historische Marktkirche eingebaut werden. Sie ist die Kirche des hannoverschen Rates und des Nieder­sächsischen Landtages.

Stadtplan-Hannover

Fotos: © Historisches Museum Hannover
Gerne geben wir Ihnen weitere Auskünfte zu den Fotograf*innen.
Bitte wenden Sie sich dafür an das Bildarchiv des Historischen Museums Hannover unter